Mittwoch, 17. April 2013

Weißdorn

Endlich ist der Frühling so richtig da und auch an meinem Weißdorn im Garten sprießen die Blätter. Die Zeit der roten Göttin - im Jahresrad von Avalon ist es Rhiannon - naht. Der Weißdorn ist ihr geweiht und ich habe ihn im ersten Jahr meiner Ausbildung gepflanzt, weil eine unserer Hausaufgaben darin bestand, Weißdornblüten in unser Heim zu bringen und ihren Duft einzuatmen.

Da ich keine Ahnung hatte wie so ein Weißdorn überhaupt aussieht, wusste ich natürlich auch nicht, ob so einer in meiner Gegend wächst. Also habe ich im Garten welchen gepflanzt. Genauer gesagt drei davon, die alle wie vertrocknete Stöckchen aussahen, als sie mit der Post geliefert wurden. Ich pflanzte alle drei ein und einer davon hat überlebt, Wurzeln geschlagen und schießt jetzt in die Höhe. Ich bin gespannt, ob er auch blühen wird, damit ich endlich an den Blüten riechen kann.

Die anderen zwei sind eingegangen. Nicht jeder Same geht auf, nicht jeder Sprössling wächst zu einer Pflanze heran, nicht jede Pflanze trägt Früchte. So ist die Natur der Göttin. Aber es gibt jede Menge Samen und immer wieder wachsen neue heran, kommen zur Reife und bringen Blüten und Früchte hervor. So ähnlich geht es mir auch mit meinen Ideen und Projekten. Manche schlagen Wurzeln und bringen unglaubliche Früchte hervor, so wie die wundervolle erste Göttinnen-Konferenz in Wien 2012. Andere verlaufen ganz ruhig im Sande, wie mein Bauchtanzkurs im März. Wieder andere brauchen lange Zeit bis sie sich festwurzeln und wachsen, so wie meine Tribal-Tanzgruppe die Wüstenrosen. Ein Projekt, dass mich bis heute unglaublich stolz und glücklich macht und damit anfing, dass ich ein paar Jahre lang davon redete wie toll es wäre gemeinsam Tribal Style zu tanzen. Manche laufen eine Zeit lang gut und dann wird es Zeit für etwas Neues - so wie meine Frauentanzabende.

Ich stecke immer voller Ideen und manchmal tue ich mir schwer damit manche gehen zu lassen und manche Projekte wieder aufzugeben. Nicht jeder Same geht auf. Das macht aber nichts, denn es gibt noch viele andere Samen, die ich pflanzen und pflegen kann. Derzeit sind das ganz besonders meine Göttinnen-Seminare, in die ich viel Herzblut und Liebe stecke. Gestern hat sich noch eine Frau für das nächste angemeldet. Und ich habe tolle Perlen und Amulette für unsere magischen Halsketten organisiert. Ich hoffe, dass dieses Projekt zum Erblühen kommt!

Montag, 15. April 2013

Zweifel


Heute hatte ich wieder einmal ganz starke Zweifel an mir selbst. Denn einige der Fragen, die sich mir stellten, als ich den Ruf der Göttin hörte und wusste, dass ich ihre Priesterin sein wollte, sind bis heute noch nicht so ganz geklärt. Das ist eine davon: Was macht eine Priesterin der Göttin in der heutigen Zeit? Wie lebt sie ihr Priesterinnen-Sein? Was hat sie den Menschen anzubieten?

Da wir unsere Priesterinnen-Traditionen verloren haben und erst wieder neu entdecken oder erfinden müssen, gibt es keine klaren Vorgaben. Das gibt eine wunderbare Freiheit des spirituellen Ausdrucks und erfordert viel Kreativität und Mut neue Wege zu finden und zu gehen.

Ich biete unter anderem Göttinnen-Seminare an und bin gerade mitten in den Vorbereitungen für ein Seminar über die Göttin als Liebende mit dem Titel „Der Tanz der roten Göttin – Liebe und Sexualität“. Bei der Zusammenstellung des Inhalts, vertraue ich meiner Intuition – der Stimme der Göttin, die mich führt - meinem vielfältigen Wissens- und Erfahrungsschatz an Übungen, Liedern, Tänzen und Göttinnen-Mythen und meinem Gespür für Zeremonien, die die Seele berühren und uns nähren. Ich liebe diese Arbeit.

Und dann ist der Tag des Anmeldeschlusses gekommen und ich habe zwei Teilnehmerinnen auf meiner Liste stehen. Das ist der Moment, wo ich beginne mich in Frage zu stellen und an dem, was ich tue zu zweifeln. Doch nachdem ich mich sämtlichen Zweifeln gestellt und sie von allen Seiten durchgekaut habe, ist mir klar geworden, dass ich es trotz allem immer wieder tun würde. Weil mir schon die Zusammenstellung des Seminars so viel Freude bereitet. Weil ich weiß, dass die Göttin das Leben meiner zwei Teilnehmerinnen berühren wird – weil die Zeremonien, die wir gemeinsam erleben werden auch mich berühren und nähren werden. Weil ich selbst mich auch für mehr Liebe, Lust, Lebensfreude und mehr Göttinnen-Energie in meinem Leben öffne.

Ich freue mich auf das Seminar! Wir werden den Tanz der roten Göttin tanzen und als kraftvolle, liebende und lebenssprühende Frauen aus diesen gemeinsamen Tagen hervorgehen, geschmückt mit der magischen Halskette, die wir inspiriert von Freyas „Brisingamen“ angefertigt haben. Und wir werden andere Menschen in unserem Leben mit unserer Liebe, unserer Lust und Lebensfreude berühren und sie weitertragen in die Welt.

Hildegard Mondfeuertänzerin

Montag, 1. April 2013

Erinnerungen an das erste Ausbildungswochenende Samhain 2010

In Vorbereitung der Priesterinnenausbildung, die ich ab September 2014 in Österreich anbieten werde, lese ich gerade das Tagebuch aus meinem ersten Ausbildungsjahr und schwelge in Erinnerungen an mein allererstes Ausbildungswochenende:

Mein Erstaunen darüber, dass über 30 Frauen und Männer an diesem Training teilnehmen. Nach Jahren der Einsamkeit, wo ich niemanden kannte, der so wie ich Priesterin der Göttin werden wollte, fand ich mich in einem Kreis gleichgesinnter Schwestern und Brüder wieder.

Die Freude darüber, in einem Kreis zu stehen, der gemeinsam die Göttin in all ihren Aspekten aus den acht Richtungen des Rades und dem Zentrum hereinrief. Das wundervolle Gefühl von dieser liebevollen Göttinnen-Energie erfüllt zu sein, verbunden zu sein, meine große Sehnsucht danach Priesterin der Göttin zu werden, endlich leben zu können.

Es war so schön so viele Menschen - Frauen und Männer zu treffen, die meinen Traum teilen, die Göttin zurück ins Bewusstsein der Menschen zu bringen und den Planeten mit ihrer liebevollen Energie zu durchfluten.

Ich freue mich nun darauf auch hier in Österreich immer mehr Frauen und Männer kennen zu lernen, die den Pfad der Göttin gehen und ihre Priesterinnen und Priester sein wollen!